Espresso Basics

Espresso Zubereitung

Einen Espresso perfekt zuzubereiten ist eine wahre Kunst. Aber für den optimalen Espresso-Genuss müssen Sie nicht immer ins Restaurant, ins Kaffeehaus oder zu einem gut ausgebildeten Barista pilgern. Sie können den perfekten Espresso auch ganz einfach und unkompliziert zu Hause zubereiten, wenn Sie ein paar wichtige Details beachten. Dazu zählen auf jeden Fall die vier „M“, wie jeder Kaffeekenner weiß:

  • Espresso-Maschine (macchina)
  • Mahlgrad der Kaffeebohnen (macinatura)
  • gewählte Bohnenmischung (miscela)
  • für die manuelle Zubereitung unerlässliche Hand (mano)

Da sich aber bekanntlich Geschmäcker deutlich voneinander unterschieden, ist die Zubereitung eines perfekten Espresso nicht so simpel wie der Vorgang meist klingen mag. Daher gilt vor allem ein Sprichwort: „Übung macht den Meister“, denn nur mit viel Übung und zahlreichen Versuchen können Sie sich an die Zubereitung des perfekten Espresso herantasten.

Was ist ein Espresso und welche Varianten gibt es?

Um einen perfekten Espresso (Name leitet sich von dem italienischen Wort „espressivo“ ab) zubereiten zu können, sollten Sie sich vorab grundlegendes Wissen über diese Art der Kaffeezubereitung aneignen.

Bei der Espresso-Zubereitung wird heißes Wasser bei extrem hohem Druck durch fein gemahlenes Kaffeepulver gepresst. So entsteht der weltberühmte „kleine Schwarze“, ein sehr starker Kaffee, welcher sich durch seine goldbraune Schaumschicht, die sogenannte „Crema“ kennzeichnet. Das Aroma des Espresso sollte stets ausgewogen sein und die Crema, welche den Espresso schützt sollte im Idealfall ca. 3-4 mm dick sein und mindestens 3 Minuten am Espresso zu sehen bzw. mit einem Löffel „wiederverschließbar“ sein. Grundsätzlich wird ein klassischer Espresso in einer kleinen, dickwandigen und stets vorgewärmten Tasse (40 ml Volumen) serviert und leicht gesüßt getrunken.

Bei der klassischen Espresso-Zubereitung kann zwischen verschiedenen Varianten unterschieden werden, dabei zählen folgende zu den bekanntesten Varianten:

  • Lungo
  • Doppio
  • Macchiato
  • Corretto
  • Ristretto

Wofür stehen diese Bezeichnungen aber genau?

Bekannteste Espresso Varianten:

Der Ristretto: Als Ristretto wird ein kurzer Espresso bezeichnet, der daher auch gerne „corto“ genannt wird. Zur Zubereitung dieses konzentrierten Espresso wird nur die Hälfte der Wassermenge, die für einen normalen Espresso gebraucht wird, verwendet. Daher ist ein Ristretto immer etwas dickflüssiger und aromatischer als ein klassischer Espresso.

Der Doppio: Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei einem Doppio um einen doppelten Espresso. Grundsätzlich gilt, doppelte Menge an Kaffee und doppelter Koffeingehalt.

Der Macchiato: Als Macchiato wird ein klassischer Espresso mit einem Hauch an Milchschaum bezeichnet. Oft wird ein Macchiato auch mit einer dezenten Milchschaum-Haube serviert.

Der Lungo: Zur Zubereitung eines Lungo wird ein gewöhnlicher Espresso mit heißem Wasser verlängert. Somit benötigen Sie für einen Lungo die doppelte Wassermenge als für einen klassischen Espresso.

Der Corretto: Als Corretto wird eine klassisch italienische Espresso-Variation bezeichnet. Der Corretto ist nämlich ein Espresso der mit einem Schuss Grappa veredelt wird.

Zu diesen Varianten gibt es auch noch zahlreiche andere bzw. abweichende Zubereitungsarten, welche sich entweder aufgrund der beigefügten Zutaten oder der Zubereitungsart unterscheiden können und in der Regel alle eine eigene Bezeichnung haben.

Die 4 „M“ garantieren besten Espresso-Genuss

Die sogenannten 4 „M“ bilden die Grundlage für einzigartigen Espresso-Genuss. Hier erfahren Sie nähere Details dazu:

Die Maschine (la macchina)

Nur mit der optimalen Maschine können Sie auch besten Espresso zubereiten. Das ideale Gerät für die Espresso-Zubereitung ist eine klassische Siebträgermaschine. Eine gute Siebträgermaschine ist jedoch nicht günstig. Die Investition lohnt sich aber auf alle Fälle. Bei einer Siebträgermaschine wird perfekt temperiertes Wasser (ca. 86-90 °C) durch das Kaffeepulver gepresst. Dabei muss neben der Temperatur des Wassers auch ein Druck von 8-10 Bar und eine Durchlaufzeit von 20 bis 30 Sekunden eingehalten werden. Zudem sollte auch ausschließlich eine Wassermenge von 20 bis 30 ml und zwischen 8 und 12 Gramm Espressopulver (Verhältnis Wasser zu Mahlgut 1:2 bzw. 1:2,5) verwendet werden.

Abseits der teuren aber hochwertigen Siebträgermaschinen gibt es aber noch andere Geräte bzw. Utensilien, welche sich für die Espressozubereitung eignen. Darunter der klassische Espressokocher, eine Espressomaschine, ein Kaffeevollautomat oder eine Kapselmaschine. Erstaunlich gute Ergebnisse liefert dabei der klassische Espressokocher, der heute noch in jedem italienischen Haushalt zu finden ist.

Die Bohnenmischung (la miscela)

Essenziell wichtig für einen perfekten Espresso ist natürlich auch die Bohnenmischung bzw. die Frische der Bohnen. Die Frische bezieht sich dabei auf den Zeitraum, der seit der Röstung der Bohnen vergangen ist. Nur mit röstfrischen Bohnen kann auch ein perfekter Espresso hergestellt werden. Dabei sollten Sie aber auch beachten, dass die Kaffee- bzw. Espressobohnen nach der Röstung noch 7-10 Tage entgasen müssen, bevor sie vermahlen werden können.

Beachten Sie außerdem, dass Kaffeebohnen nicht gleich Espressobohnen sind. Espressobohnen sind aufgrund der längeren Röstung deutlich dunkler als herkömmliche Kaffeebohnen. Verwenden Sie für einen Espresso also nur Espressobohnen. Sie werden den Unterschied sofort schmecken.

Der Mahlgrad (la macinatura)

Espressobohnen müssen stets sehr fein gemahlen sein um optimalen Geschmack zu liefern. Der Mahlgrad ist somit einer der wichtigsten Faktoren für einen gelungenen Espresso. Ist der Mahlgrad nicht korrekt, kann der Espresso leicht an Aroma verlieren oder auch verwässert, bitter oder sauer schmecken. Auch die verwendete Menge ist für den perfekten Espresso entscheidend. Für einen einfachen Espresso benötigen Sie in der Regel ca. 8 Gramm feinstes Espressopulver. Wenn Sie mehr verwenden möchten, intensiviert sich der Geschmack. Verwenden Sie weniger, schmeckt der Espresso schnell verwässert.

Die Hand (la mano)

Mit fundiertem Wissen und etwas an Geschicklichkeit können Sie per Hand den perfekten Espresso zubereiten. Achten Sie bei der Zubereitung stets auf den Mahlgrad, die korrekte Dosierung und die optimale Wassertemperatur. Diese sollte im Idealfall bei ca. 86-90 °C liegen.

Wenn das Wasser zu heiß oder zu kalt ist, kann das negative Folgen auf den Geschmack bzw. das Aroma des Espresso haben.Fakt ist: Auch wenn Sie die beste Espressomaschine besitzen, ohne manuelles Geschick und Können, gibt es keinen perfekten Espresso.

Tipps und Tricks für den perfekten Espressogenuss:

Neben den bereits erwähnten Fakten gibt es noch einige Tipps und Tricks, die bei der Espressozubereitung beachtet werden sollten:

  • Verwenden Sie immer vorgewärmte Tassen, denn nur so kühlt der Kaffee nicht zu schnell ab und die Creme bekommt mehr Festigkeit.
  • Auch ein möglichst geringer Kalkgehalt des Wassers wirkt sich positiv auf den Geschmack des Espresso aus. Deshalb sollten Sie die Maschine regelmäßig entkalken und Wasser mit geringem Kalkgehalt verwenden.
  • Zudem gilt je frischer die Bohnen gemahlen und geröstet sind, desto besser und intensiver der Geschmack. Daher empfiehlt sich die Verwendung einer eigenen Mühle und die Bohnen sollten stets möglichst röstfrisch gekauft werden.
  • Den besten und aromatischsten Espresso bekommen Sie, wenn Sie die Bohnen erst 7 Tage nach der Röstung verwenden und dann innerhalb von ca. 5-6 Wochen verbrauchen.

All diese Fakten und Tipps helfen Ihnen bestimmt bei der Zubereitung Ihres geliebten Espresso. Jedoch gilt in jedem Fall, der perfekte Espresso braucht nicht nur Zeit und Geduld, sondern auch perfekte Grundprodukte und einiges an Geschick.

Viel Spaß beim Üben !